Standort-Einstellungen - Erweiterte Konfiguration
Video-Tutorial/Webinaraufzeichnung
Sprache: deutsch |
Januar 2024
ProCall Enterprise
Standort-Einstellungen in ProCall Enterprise ermöglichen die fehlerfreie Wahl und Anzeige von Rufnummern.
Nur mit korrekten Standort-Einstellungen ist gewährleistet, dass externe Rufnummern gewählt werden können und Rufnummern richtig angezeigt werden.
Müssen mehrere vernetzte Standorte eingerichtet werden, sorgt die Standort-Konfiguration im UCServer außerdem dafür, dass standortübergreifende Anrufe intern abgesetzt werden.
Beispiel
Benutzer A hat die Rufnummer +49 30 123-156 Benutzer B hat die Rufnummer +49 40 456-314 Wenn Benutzer A Benutzer B anruft, erkennt ProCall über den Standort der Leitung von Benutzer A, dass es sich bei der Rufnummer +49 40 456-314 um eine externe Rufnummer handelt und wählt daher die Rufnummer 00049 40 456 314. |
Mit der richtigen Standort-Konfiguration wählt ProCall die Rufnummer 314 anstatt 00049 40 456 314 |
Allgemeines
ProCall arbeitet grundsätzlich im Format E.164. Das bedeutet, dass sich die Rufnummern, die in den Benutzereigenschaften eingetragen werden, immer aus Länderkennung, Ortsvorwahl, Rumpfnummern und Durchwahl (z.B. +49 8151 3685 100) zusammensetzen.
Länderkennung | Vorwahl | Anlagenrufnummern/Basisrufnummer/Rufnummernstamm | Rufnummernblock/Durchwahl |
---|---|---|---|
+49 | 8151 | 3685 | 100-999 |
Wenn ein Kontakt angerufen wird, ermittelt ProCall anhand der eigenen Standort-Einstellungen, ob es sich um einen externen oder internen Kontakt handelt. Dementsprechend wird z. B. eine 0 (zur Amtsholung) vorangestellt oder die E.164-Rufnummer auf die interne Durchwahl gekürzt, um den Anruf intern abzusetzen.
Erläuterung Standort/Leitung/Rufnummer
Standort-Konfiguration | |
---|---|
Amtsholung | 0 |
Land | Deutschland (+49) |
Vorwahl | 8151 |
Anlagenrufnummer | 1234 |
Durchwahlbereich | 100-999 |
Ergebnis | +49 8151 1234 [100-499] |
Benutzer | Max Mustermann |
---|---|
Leitung | 100 |
(Standort füllt auf: +49 8151 1234 100) |
Beispiel 1
Max Mustermann ruft einen Kollegen an.
Der Kollege ist ebenfalls ProCall Benutzer und hat die Rufnummer +49 8151 1234 200.
Standort der Leitung von Max Mustermann über die Rufnummer:
Länderkennung | Vorwahl | Anlagenrufnummer | Durchwahl | |
---|---|---|---|---|
Standort von Max Mustermann | +49 | 8151 | 1234 | 100-499 |
Gerufene Rufnummer | +49 | 8151 | 1234 | 200 |
Wie oben in der Tabelle dargestellt, stimmen die Länderkennung, Vorwahl und Anlagenrufnummer aus dem Standort von Max Mustermann und der Zielrufnummer überein. Außerdem befindet sich die Durchwahl 200 im Durchwahlbereich 100-499.
Daher ermittelt ProCall, dass der Anruf intern abgesetzt werden kann.
Beispiel 2
Max Mustermann ruft einen externen Kontakt mit der Rufnummer +49 8151 5678 200 an.
Standort der Leitung von Max Mustermann über die Rufnummer:
Länderkennung | Vorwahl | Anlagenrufnummer | Durchwahl | |
---|---|---|---|---|
Standort von Max Mustermann | +49 | 8151 | 1234 | 100-999 |
Gerufene Rufnummer | +49 | 8151 | 5678 | 200 |
Wie oben in der Tabelle dargestellt, stimmen die Länderkennung und Vorwahl aus dem Standort von Max Mustermann und der Zielrufnummer überein. Da die Anlagenrufnummer in der Zielrufnummer jedoch nicht übereinstimmen, ermittelt ProCall, dass es sich um ein Ortsgespräch handeln muss und wählt (je nach Standort-Konfiguration) wie folgt:
+49 8151 5678-200 ->
- Formatierung in wählbare Rufnummer: 004981515678200
- Entfernung der eigenen Ortsvorwahl: 5678200
- Ergänzung um Amtskennziffer: 05678200
Beispiel 3
Max Mustermann ruft einen Kollegen an.
Der Kollege ist ebenfalls ProCall Benutzer und hat die Rufnummer +49 8151 5678 500.
Standort der Leitung von Max Mustermann über die Rufnummer:
Länderkennung | Vorwahl | Anlagenrufnummer | Durchwahl | |
---|---|---|---|---|
Standort von Max Mustermann | +49 | 8151 | 1234 | 100-999 |
Gerufene Rufnummer | +49 | 8151 | 5678 | 500 |
Wie oben in der Tabelle dargestellt, stimmen die Länderkennung und Vorwahl aus dem Standort von Max Mustermann und der Zielrufnummer überein. Allerdings handelt es sich um eine andere Anlagenrufnummer. Daher geht ProCall davon aus, dass es sich um eine externe Rufnummer handelt und wählt die gesamte Rufnummern inkl. Amtsholung:
- +49 8151 1234-500
- Formatierung in wählbare Rufnummer 004981511234500
- Ergänzung um die Amtskennziffer 0004981511234500
Leitungsrufnummern
Wenn sich interne Rufnummer und externe Durchwahl voneinander unterscheiden, kann die Formatierung in den Leitungsrufnummern dafür verwendet werden, die interne Rufnummer in eine von extern wählbare E.164-Rufnummer zu formatieren.
Beispiel
Interne Rufnummer 91100
Wird zu: externe Rufnummer +49 8151 3685-100
Die führende 91 wird durch +49 8151 3685 ersetzt.
Beispiel Screenshot: Standort - Telefonanlage - Leitungsrufnummern - Regeln für die Formatierung hinzufügen und Rufnummernausgabe prüfen
Beispiel Screenshot UCServer Verwaltung - Telefonie - Leitungen - Leitungsgruppe und Rufnummer
Beispiel Screenshot: Einstellungen für Benutzer - Telefonnummern - Leitung
Diese Konfiguration ist wichtig für die automatische Leitungszuordnung.
Herangehensweise/Grundprinzip
Zweck der Standort-Konfiguration
Die estos ProCall Standort-Konfiguration hat folgende wesentliche Aufgaben:
Formatierung einer Rufnummer zur Anzeige
z. B. im Gesprächsfenster
- Wenn sich ein Benutzer mit einem externen Teilnehmer (+49 40 4567 - 15) im Gespräch befindet, soll diese externe Rufnummer richtig im Gesprächsfenster dargestellt werden. (1)
- Wenn sich ein Benutzer mit einem internen Teilnehmer (z.B. 300) im Gespräch befindet, soll diese Rufnummern nach E.164 formatiert werden (z.B. +49 8151 1234 300). (2)
Formatierung einer Rufnummer bei einem abgehenden Anruf
- Wenn über ProCall ein Anruf abgesetzt wird, soll bei einem externen Kontakt (z. B. +49 89 4567-10) die Rufnummer so gewählt werden, dass z. B. eine 0 zur Amtsholung vorangestellt wird (0004989456710). (1)
- Wenn über ProCall ein Anruf abgesetzt wird, soll bei einem internen Kontakt, also z. B. einem anderen ProCall Benutzer, die Rufnummer (z. B. +49 89 1234-300) so gewählt werden, dass der Anruf intern abgesetzt wird (z.B. 300). (2)
Formatierung einer Leitungsrufnummer zur Zuordnung der Leitung zu einem Benutzer
(1) Dieses Szenario wird in der Regel durch die Standard-Konfiguration des Standorts im UCServer abgedeckt.
(2) In diesem Szenario kann eine erweiterte Standortkonfiguration im UCServer notwendig sein - meistens dann, wenn sich interne Rufnummer und externe Durchwahl voneinander unterscheiden.
Das Grundprinzip lässt sich wie folgt beschreiben:
- Wenn es um die Anzeige einer Rufnummer (z. B. im Gesprächsfenster) geht, soll aus der internen Rufnummer die externe E.164 Rufnummern ermittelt werden:
300 >> +49 8151 1234-300 - Wenn es um eine abgehende Wahl geht, soll die E.164 Rufnummer zu der internen Rufnummer "gekürzt" werden:
+49 8151 1234-300 >> 300
Praxisbeispiele für verschiedene Szenarien - Erweiterte Standort-Konfiguration
Im Folgenden werden verschiedene Szenarien erläutert und jeweils Umsetzungsbeispiele vorgestellt.
Die hier beschriebenen Praxisbeispiele zeigen eine mögliche Herangehensweise, dienen lediglich der Veranschaulichung und sind keine fertige Lösung, die 1-zu-1 in der Kundenumgebung übernommen werden kann.
Für die Praxisbeispiele werden Kenntnisse über Reguläre Ausdrücke vorausgesetzt.
Praxisbeispiel 1: Standard - ein eindeutiger Rufnummernplan über mehrere Standorte hinweg
In diesem Szenario ist jede Durchwahl systemweit einmalig. Es gibt pro Standort einen eigenen Durchwahlbereich. Die interne Rufnummer entspricht der externen Durchwahl.
Hier greift die "normale" Standort-Vernetzung, wie sie im UCServer Standort aktiviert werden kann.
Standort | Rufnummer | DuWa ext. von | DuWa ext. bis | DuWa int. von | DuWa int. bis |
---|---|---|---|---|---|
Berlin | +49 30 123 - 0 | 100 | 299 | 100 | 299 |
Hamburg | +49 40 456 - 0 | 300 | 499 | 300 | 499 |
München | +49 89 789 - 0 | 50 | 99 | 50 | 99 |
Praxisbeispiel 1: Standard - ein eindeutiger Rufnummernplan über mehrere Standorte hinweg
Praxisbeispiel 2: Präfix pro Standort - Interne Rufnummern wurden um ein Standort-Präfix erweitert
Das Besondere an diesem Szenario ist, dass die externe Durchwahl intern um ein Standort-abhängiges Präfix erweitert wird.
In diesem Beispiel:
- Berlin 91 (+ Durchwahl)
- Hamburg 92 (+ Durchwahl)
- München 93 (+ Durchwahl)
Standort | Rufnummer | DuWa ext. von | DuWa ext. bis | DuWa int. von | DuWa int. bis |
---|---|---|---|---|---|
Berlin | +49 30 123 - 0 | 100 | 999 | 91100 | 91999 |
Hamburg | +49 40 456 - 0 | 100 | 999 | 92100 | 92999 |
München | +49 89 789 - 0 | 100 | 999 | 93100 | 93999 |
Praxisbeispiel 2: Präfix pro Standort - Interne Rufnummern um Standort-Präfix erweitert
Praxisbeispiel 3: Telefonanlage Standort-übergreifend - Präfix für Außenstandort
Das Besondere hierbei ist, dass die externe Durchwahl bei einem Standort intern durch ein Präfix erweitert wird. (Erweiterung der internen Durchwahl für einen neuen Standort)
Das Szenario ist beispielsweise für eine Kundenumgebung denkbar, in der bisher ein Standort mit einem Anlagenanschluss vorhanden war und im Zuge des Unternehmenswachstums ein zweiter Standort eröffnet wird.
Die Telefonanlage wird dann Standort-übergreifend eingesetzt.
Die Teilnehmer 90-99 wurden bisher nicht am Hauptstandort genutzt.
Um ausreichend Rufnummern für den neuen Standort frei zu haben, wurde der 9er Bereich um eine Ziffer verlängert (910-999), ist aber von extern unter einer zweistelligen Durchwahl erreichbar.
In diesem Beispiel:
- Berlin 10-89
- Hamburg 910-999, von extern jedoch 10-99
Standort | Rufnummer | DuWa ext. von | DuWa ext. bis | DuWa int. von | DuWa int. bis |
---|---|---|---|---|---|
Berlin | +49 30 123 - 0 | 10 | 89 | 10 | 89 |
Hamburg | +49 40 456 - 0 | 10 | 99 | 910 | 999 |
Praxisbeispiel 3: Präfix für Außenstandort
Praxisbeispiel 4: Präfix für SIP-Leitungen - Jeder Benutzer mit TAPI-Leitung und zusätzlich SIP-Leitung
Das Besondere an diesem Szenario ist, dass jeder Teilnehmer zusätzlich zu seiner TAPI-Leitung (Hardware-Telefon) noch eine SIP-Leitung als "zweites Device" bekommt.
Die Rufnummer der SIP-Leitung besteht immer aus Durchwahl + Präfix 9
(Durchwahl 100 bekommt also zum Beispiel als SIP-Leitung die 9100).
In diesem Szenario wird davon ausgegangen, dass die Telefonanlage den Anruf immer auf der "Hauptnebenstelle" erwartet und den Anruf zusätzlich auf der SIP-Leitung signalisiert.
Wenn also z. B. die 150 angerufen wird, klingelt auch die 9150.
(Stichwort: Tandem, Twinning, Partner Nebenstelle, MultiDevice, etc.)
Standort | Rufnummer | DuWa ext. von | DuWa ext. bis | DuWa int. von | DuWa int. bis |
---|---|---|---|---|---|
Berlin-TAPI | +49 30 123 - 0 | 100 | 299 | 100 | 299 |
Berlin-SIP | +49 30 123 - 0 | 100 | 299 | 9100 | 9299 |
Hamburg-TAPI | +49 40 456 - 0 | 300 | 499 | 300 | 499 |
Hamburg-SIP | +49 40 456 - 0 | 300 | 499 | 9300 | 9499 |
München-TAPI | +49 89 789 - 0 | 500 | 699 | 500 | 699 |
München-SIP | +49 89 789 - 0 | 500 | 699 | 9500 | 9699 |
Praxisbeispiel 4: Präfix für SIP-Leitungen - Benutzer mit TAPI-Leitung und SIP-Leitung
Praxisbeispiel 5: Kombination aus Standort-Präfix und zusätzlich SIP-Präfix
In diesem Szenario sollen die beiden Varianten aus Praxisbeispiel 2 und 4 kombiniert werden, also die externe Durchwahl durch ein Standort-abhängiges Präfix erweitert und zusätzlich bei den SIP-Leitungen ein zweites Präfix vorangestellt werden.
Das Besondere hierbei ist, dass die externe Durchwahl intern um ein Standort-abhängiges Präfix erweitert wird.
In diesem Beispiel:
- Berlin 91 (+ Durchwahl)
- Hamburg 92 (+ Durchwahl)
- München 93 (+ Durchwahl)
Zusätzlich soll bei den SIP-Leitungen ein zweites Präfix (in diesem Beispiel 9) vorangestellt werden.
Der Mitarbeiter in Hamburg mit der Durchwahl 158 hat also folgende interne Rufnummern:
- TAPI-Leitung: 92 158
- SIP-Leitung: 92 9 158
In diesem Szenario wird davon ausgegangen, dass die Telefonanlage den Anruf immer auf der "Hauptnebenstelle" erwartet und den Anruf zusätzlich auf der SIP-Leitung signalisiert.
Wenn also z. B. die 91150 angerufen wird, klingelt auch die 919150.
Standort | Rufnummer | DuWa ext. von | DuWa ext. bis | DuWa int. von | DuWa int. bis |
---|---|---|---|---|---|
Berlin-TAPI | +49 30 123 - 0 | 100 | 999 | 91100 | 91999 |
Berlin-SIP | +49 30 123 - 0 | 100 | 999 | 919100 | 919999 |
Hamburg-TAPI | +49 40 456 - 0 | 100 | 999 | 92100 | 92999 |
Hamburg-SIP | +49 40 456 - 0 | 100 | 999 | 929100 | 929999 |
München-TAPI | +49 89 789 - 0 | 100 | 999 | 93100 | 93999 |
München-SIP | +49 89 789 - 0 | 500 | 699 | 939100 | 939999 |
Praxisbeispiel 5: Kombination aus Standort-Präfix und zusätzlich Präfix für SIP-Leitung
Praxisbeispiel 6: Mehrgeräteanschluss - MSN - Drei Standorte mit je einer eigenen Telefonanlage
In diesem Szenario muss über die externe Rufnummer (MSN) gewählt werden, auch wenn die Mitarbeiter von Standort A die Mitarbeiter von Standort B erreichen möchten.
Dieses Beispiel ist sehr ähnlich zu Praxisbeispiel 3.
Der Unterschied ist jedoch, dass an den "neuen" Außenstandorten kein Anlagenanschluss, sondern nur ein Mehrgeräteanschluss zur Verfügung steht (jeweils ein Telefon mit einer externen Rufnummer).
Die Teilnehmer an den Außenstandorten haben - genau wie am Hauptstandort - interne Rufnummern (91 und 92), welche jedoch nicht von den externen Mehrgerätenummern abgeleitet werden können.
Standort | Rufnummer | DuWa ext. von | DuWa ext. bis | DuWa int. von | DuWa int. bis |
---|---|---|---|---|---|
Berlin | +49 30 123-0 | 10 | 89 | 10 | 89 |
Hamburg | +49 40 456 | - | - | 91 | - |
München | +49 89 789 | - | - | 92 | - |
Praxisbeispiel 6: Mehrgeräteanschluss - MSN - drei Standorte mit je einer eigenen Telefonanlage
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